- New Jazz
- New Jazz[englisch, njuː dʒæz], auch White Soul, Pop-Jazz, Clubjazz, Bezeichnung für eine 1983/84 in London aufgekommene popmusikalische Adaption (Popmusik) von Jazz-Standards aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren, die im Kontext eines durch die Neuveröffentlichung wichtiger Jazz-Aufnahmen auf Compact Disc (Compact Disc) ausgelösten Jazz-Revivals stand. Insbesondere Bebop und Cool Jazz sowie der Swing der kleinen Experimentalformationen in Trio- und Quartettbesetzung aus den späten Dreißigerjahren erfreuten sich plötzlich wieder wachsender Beliebtheit. Der Erste, der darauf reagierte, war Joe Jackson (* 1955) mit seiner Anfang 1984 erschienenen LP »Body ' Soul«, auf der er Bebop-Elemente mit lateinamerikanischen Rhythmusformeln (Bossa nova und Cha-Cha-Cha) verband und den Soundformen der zeitgenössischen Popmusik anpasste. Wirklich stilprägend aber wurde das 1984 von Robin Millar (* 1946) für Sade Adu (Helen Folasade Adu, geboren 1959) produzierte Album »Diamond Life«, das mit »Smooth Operator« den Prototyp dieser Musikform lieferte. Millar hat als Produzent dann eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des New Jazz gespielt, neben seiner Zusammenarbeit mit Sade Adu insbesondere durch seine Arbeiten für die Gruppen Everything But The Girl und Jazz Defectors. Darüber hinaus waren es vor allem die Gruppe Working Week, das Trio Matt Bianco, die Eurythmics sowie Alison Moyet (* 1961) und Phil Collins (* 1951), die dem New Jazz zu seinem außerordentlichen internationalen Erfolg verhalfen.
Universal-Lexikon. 2012.